Heiße Sommernächte mit den Leo-Perutz-Preis nominierten Krimis 2022
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Heiße Sommernächte mit den Leo-Perutz-Preis nominierten Krimis 2022

Die fünf nominierten Bücher für den Leo-Perutz-Preis für Kriminalliteratur 2022 stehen fest. Damit sind nicht nur spannende Lesestunden garantiert. Es bietet sich auch die Möglichkeit, Wiens abgründige Seite, abseits von Walzerseligkeit und Heurigengemütlichkeit, kennenzulernen.

Im Oktober 2022 wird wieder der Leo-Perutz-Preis für Kriminalliteratur vergeben. Damit zeichnen die Stadt Wien Kultur und der Hauptverband des Österreichischen Buchhandels jedes Jahr einen herausragenden Krimi mit literarischem Anspruch und Wien-Bezug aus.

Die Shortlist mit fünf ausgewählten Krimis steht bereits fest. Diese Bücher bringen Sie unter Garantie nicht nur in heißen Sommernächten zum Schwitzen!

Von Uli Brée, einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Drehbuchautoren, unter anderem bekannt für Serien, wie „Vorstadtweiber“ oder „Vier Frauen und ein Todesfall“, stammt das Buch „Du wirst mich töten“. Darin geht es echt brutal und düster zu. Der Krimi bleibt dabei aber trotzdem poetisch, tatsächlich also eine ungewöhnliche Mischung. Das Leben hat die Ermittlerin Tabata Goldstaub zur Einzelgängerin gemacht, die immer an ihre Grenzen geht. Als Polizistin wird sie in eine Mordserie verwickelt und ahnt dabei nicht, dass ihr Schicksal und das des Mörders in fataler Weise miteinander verknüpft sind. Zum Buch gibt es auch ein Hörbuch gelesen von Ruth Brauer-Kvam zum kostenlosen Download.

Der zweite nominierte Kriminalroman trägt den Wien-Bezug schon im Titel: „Wiener Wiederauferstehung“ von Heidi Emfried führt uns in die Welt von Algorithmen und Künstlicher Intelligenz. Eiskalte Technikfreaks scheinen mit ihren künstlich geschaffenen Geschöpfen selbst dem Tod ein Schnippchen schlagen zu können. Der Traum vom ewigen Leben hat sich aber zumindest für den Programmierer Adrian Stuiber erledigt. Er wird tot am Fuß eines Aussichtsturms entdeckt. Seite um Seite deckt das Team um Chefinspektor Leo Lang die Hintergründe des Mordes auf. Ging es um Gier und Geld oder lieferte das Doppelleben des Opfers die Motive für die Tat?

Und nochmal Technologie: In Georg Haderers Krimi „Seht ihr es nicht?“ wird Helena Sartori samt Eltern und Sohn tot aufgefunden. Ihre Tochter Karina ist verschwunden. Die unkonventionelle Ermittlerin Philomena Schimmer soll den Fall lösen und herausfinden, ob Karina noch am Leben ist. Helena Sartori war Wissenschaftlerin und wollte mit ihrer Forschung an Nanobots, mikroskopisch kleinen Robotern, die Welt verändern. Liegt vielleicht in ihrer Arbeit der Schlüssel für den Mord an ihr und ihrer Familie? Philomena Schimmer, Polizistin mit nervigem Familienanschluss und dem Blick für kleinste Details, begibt sich auf die Suche nach Antworten.

Wären Sie in der Lage jemanden umzubringen? Diese Frage muss sich der Schriftsteller Konrad Mola im Buch „Mein Leben als Serienmörder“ von Josef Kleindienst stellen. Nach einer durchzechten Nacht wird er mit einem totalen Blackout zu Hause munter. Leider muss er zugeben, sich nicht einmal mehr daran erinnern zu können, wie er heimgekommen ist, nachdem er als Verdächtiger in einem Mordfall ausgeforscht worden ist. In der Nähe der Bar, in der Mola „abgestürzt“ ist, wurde eine Prostituierte ermordet. Hat er tatsächlich etwas damit zu tun? Sein Unbehagen wächst, auch weil er erst ein paar Tage vorher in einer TV-Produktion einen Serienmörder gespielt hat. Eine fesselnde Geschichte über die Abgründe unserer Persönlichkeit, die wir sogar vor uns selbst geheim halten möchten.

Der fünfte nominierte Krimi stammt von Gudrun Lerchbaum. In „Das giftige Glück“ wird der Bärlauch zum Todes- oder Glücksboten. Alles eine Frage der Perspektive. Ein bisher unbekannter Pilz befällt den Bärlauch in den Wäldern in und um Wien. Einerseits beschert dir sein Genuss den Rausch deines Lebens, die pure Euphorie und Ekstase. Andererseits bringt er dich um, da er ausnahmslos tödlich wirkt. „Viennese Weed“ ist bald in aller Munde (was für ein Wortspiel!), trotz Sammelverbot häufen sich die Todesfälle. Nicht nur die Partyszene entdeckt die ultimative Droge für sich, „versehentliche“ Vergiftungen sind auch eine gute Möglichkeit, lästige Langzeitfeind*innen loszuwerden. Und schließlich bietet sich Kranken und Verzweifelten damit ein Ausweg aus ihrem Leiden an. Selbstbestimmtes Sterben in einem letzten Rausch. Das möchte auch die unheilbar kranke Olga, die von ihrer Freundin Kiki aufopfernd gepflegt wird. Kiki lernt beim illegalen Bärlauch Sammeln im Wald schließlich die dreizehnjährige Jasse kennen und freundet sich mit ihr an. Auch Jasse sammelt den verseuchten Bärlauch nicht für sich selbst…

Die Gewinnerin / Der Gewinner des Leo-Perutz-Preis für Kriminalliteratur wird im Rahmen der Kriminacht in den Wiener Kaffeehäusern am 12. Oktober 2022 bekanntgegeben. Bis dahin wünschen wir spannende Unterhaltung mit den nominierten Büchern!